Wir erleben in unseren Städten und Gemeinden eine Zeit der multiplen Krisen und des enormen Wandels, der unsere Lebens- und Arbeitswelt verändern wird. Besonders der IT-geprägte Strukturwandel hin zu Digitalisierung, KI, Robotik oder 3D-Druck und die damit verbundenen Anforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft bringen ganz neue Fragestellungen mit sich.
Ich möchte die Chancen dieser Veränderungen nutzen und Balingen zu der Kreativstadt der Region machen. Dazu gehört, die Stadtverwaltung modern, agil und digital aufzustellen und unsere Bildungsstätten fit für die Zukunft zu machen. Genauso gehört dazu, Freiräume für Unternehmertum, Existenzgründungen, Handwerkskunst, Design und künstlerische Betätigung zu schaffen, um die Innovationskraft der Balinger Wirtschaft weiter auszubauen.
Unsere Wirtschafts- und Arbeitswelt befindet sich in einem immer schneller werdenden Wandel. Das erfordert eine noch intensivere Kooperation von angewandter Wissenschaft, Unternehmen und Stadtverwaltung. Um Erreichtes zu erhalten, müssen wir bereit sein, vieles zu verändern. Die Verwaltung muss sich zu einem modernen, digitalen Service-Zentrum für die Menschen und Firmen entwickeln. Es ist höchste Zeit für weniger Bürokratie und kurze Wege. Deshalb ist Wirtschaftsförderung Chefsache.
Wohnortnahe Kitas und Tagespflege sowie Ganztagsangebote an Schulen sind essentiell für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kombination von Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Betreuen, Spielen und Gesundheit macht eine Stadt besonders lebenswert. Ebenso ein Angebot an Wohnraum für jeden Geldbeutel. Barrierefreiheit und gemeinsame Wohnviertel sind für die ältere Generation und junge Familien ein Mehr an Lebensqualität.
Das Ehrenamt macht unsere Stadt reicher und menschlicher. Vieles wäre ohne das Ehrenamt nicht möglich.
Unsere Vereine leisten eine hervorragende Jugendarbeit, bieten alle Möglichkeiten der Breiten- und Leistungsorientierung, überwinden Barrieren und tragen vorbildlich zur Integration bei. Sie zu stärken, liegt in unser aller Interesse. Kulturelle Einrichtungen bieten Themenvielfalt, eröffnen neue Sichtweisen, setzen Kreativität frei und beleben die Stadt. Sie müssen weiter unterstützt werden.
Wir haben zu lange Natur und Umwelt unseren Bedürfnissen untergeordnet. Zeit zur Umkehr, denn wir selbst sind Teil der Natur und auf sie angewiesen. Balingen, eine der sonnenreichsten Städte Deutschlands, muss Vorbild sein: Mit energetisch sanierten kommunalen Gebäuden, einer autarken und umweltfreundlichen Energieversorgung sowie dem Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden, Parkplätzen und brachliegenden Grünflächen.
Die Menschen in der Innenstadt und allen Stadtteilen sollen sich wohl und sicher fühlen. Dafür braucht es einen präsenten Ordnungsdienst, der eng mit der Polizei zusammenarbeitet. Feuerwehr und DRK müssen intensiv unterstützt werden. Die Sauberkeit unserer Stadt geht uns alle an. Die Nachnutzung unseres Gartenschaugeländes hat Priorität. Durch den lebendigen Austausch und die Zusammenarbeit mit Handel, Gastronomie, Gewerbe, kulturellen Einrichtungen, Ehrenamt und Vereinen bleibt Balingen attraktiv.
All das macht Balingen für die Zukunft mobil. Eine fußgängerfreundliche Innenstadt und mehr Radverkehr steigern die Wohlfühlqualität. Der Erhalt des Charakters der Stadtteile schafft vielfältige Angebote. Die Modernisierung und der Neubau kommunaler Gebäude, eine gute Nahversorgung, ein aktives Ehrenamt und die Zusammenarbeit der Stadtteile sind entscheidend. Mehr sanfter Tourismus mit Gesundheits- und Wellnessangeboten bietet neue Chancen.